City West Areal Zürich

Vom ursprünligchen Projektstand der Studie von 2003-2009 fanden die gebrochenen Höfe Eingang in das Bauprojekt, welche den Wohnungen eine leicht diagonale und ausgedrehte Position und Orientierung geben. Die drei siebengeschossigen Wohnbauten verbindet pro Gebäude ein generatives Thema, das in allen Blocks gewisse Verwandtschaften aufweist. Die Grundlegung des Plans erfolgt über Tragelemente; Stützen und Scheibenstücke werden direkt zum transformierenden Agens in der Raumbildung der Wohnung. Beim gleisnahen Block A formieren die Scheibenstücke eine eigentliche Parallaxe: In Abhängigkeit des Betrachterstandpunkts tranformieren die Blendenklappen laufend den fantastischen Blick in das Gleisfeld. Diese Ausdrehungen verstärken diagonale Sichten sowie eine Segmentierung und ermöglichen zudem die Bewegung eines kleinen Kreislaufs.

Das Zölly-Hochhaus entwickelt sich wie der Prime Tower und Mobimo Tower aus der Geometrie eines Polygons. Die stumpfen Winkel entziehen sich jeglicher Eckbildung und Grenzdefinitionen, ihre freie Stellung definiert einen polyphonen Dreiklang innerhalb der Silhouette von City West. Die vertikalen Prismen der Hochhäuser stehen in einer Gleichgewichtsbeziehung zu den horizontalen Abschlüssen der Bauten des Areals, die in der leicht überhöhten Gestalt des Maaghofs ihre zentrierende Mitte findet. Das Zölly bildet den Schlussstein des neuen Wohngebiets und vermittelt gleichzeitig in die freie Fläche des Pfingstweidparks.

Der zweigeschossige Sockelbau ist gegen Südosten leicht hervortretend und orientiert sich mit der Lobbyhalle zum Platz und dem direkten Zugang am Rad- und Fussweg des «Gleisbogens». Prägend für die Gesamterscheinung sind die stirnseitigen 3 ½- und 4 ½-Zimmerwohnungen mit den 1½-geschossigen Räumen und offenen Loggien an den Gebäudeecken. In den Zwischenetagen legen sich jeweils zwei 2½-Zimmerwohnungen. Dieses innere Schnittprinzip wiederholt sich über drei Geschosse und findet seinen Abschluss in den minimal überhöhten drei Dachwohnungen. Der Ausdruck dieser Ordnung zeigt im sich wiederholenden Rhythmus der markanten Horizontalbänder, welche die vertikalen Lisenen durchdringen. Die sandgestrahlten Oberflächen der doppelschaligen Betonelemente mit dem leuchtend weissen Marmor als Zuschlagsstoff und der abgedunkelten Zementfarbe verleihen dem Zölly-Hochhaus eine eigene Nobilität. Die sandgestrahlten Oberflächen der doppelschaligen Betonelemente mit dem leuchtend weissen Marmor als Zuschlagsstoff und der abgedunkelten Zementfarbe verleihen dem Zölly-Hochhaus eine eigene Nobilität.

Download Projektdokumentation

ORT: ZÜRICH
STUDIE: 2003–2009
PROJEKT: 2009–2014
BAUHERRSCHAFT: Marazzi Generalunternehmung, Bern
MEILI, PETER ARCHITEKTEN: Marcel Meili, Markus Peter; Nathanaël Chollet, Jürg Spaar; Alex Cazurra, Michael Grunitz, Elitsa Lacaze, John Lemmenmeier, Patrycja Okuljar-Sowa, Christof Weber
AUSFÜHRUNG IN ZUSAMMENARBEIT MIT: Plan | Werk GmbH, Laufen
FASSADENENTWURF IN ZUSAMMENARBEIT MIT: office haratori Zürich; office winhov Amsterdam (September bis Dezember 2011)
INGENIEURE: BG Ingenieure und Berater AG, Baar
HAUSTECHNIK: Balzer Ingenieure AG, Winterthur
ELEKTROPLANUNG: Scherler AG, Zürich
BAUPHYSIK: Mühlebach Akustik + Bauphysik, Wiesendangen
LANDSCHAFTSARCHITEKTUR: Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten, Winterthur

©GEORG AERNI

Publikationen/Auszeichnungen
Neue Silhouetten
GRATTACIELO ZÖLLY | Archi, Nr. 3/2014
HOCHAUS MIT TIEFENWIRKUNG | Werk, bauen + wohnen, 6-2014 (Jubiläumsausgabe)
FREIE SICHT AUFS GLEISFELD | Neue Zürcher Zeitung, 22.7.2014
GELOCHTEN, GESCHÜTTELT, GEBÄNDERT | Hochparterre 10/14 AUSGEKLÜGELT GEFLOCHTEN | Hochparterre 12/14
LA CURIOSITÉ COMME PASSION | le phare, Nr. 20-2015
ZÖLLY, DAS ZÜRCHER WOHNHOCHHAUS SETZT NEUE AKZENTE | Immobilien im BlickPunkt, Nr. 1-2015
ÄSTHETIK IM SCHATTEN DER OPTIMIERUNG | Archithese Oktober-November 2015
ZÖLLY TOWER NEL QUARTIERE CITY WEST A ZURIGO | CASABELLA 861, Mai/2016
HERAUSFORDERUNG AN DIE ZUKUNFT | architektur, bauen + handwerk zürich ostschweiz 20016/17
DIE BESTEN 2013 | Hochparterre, Nr. 12/2013
GO WEST - WOHNEN AM PFINGSTWEIDPARK | architektur+technik, Nr. 3/2014