Das Haus für eine junge Familie steht in einem Vorort von Zürich, mitten unter kleineren Häusern und einigen grösseren Villen, deren Gärten aufgeteilt wurden, um neuen Häusern Platz zu machen: eine typische Situation schweizerischer Suburbia, wo man dem Wuchern der Verdichtung mit Gesetzen über Abstände und schräge Dächer Herr zu werden sucht.
Die junge Familie hatte klare Vorstellungen. Gemeinsam wollten sie sozusagen im Garten leben, mit möglichst engem Bezug zu den Bäumen und zum kleinen Rasen, während die Schlafzimmer als Rückzugsraum im Obergeschoss angeordnet sein sollten. Uns kam die Idee, diese räumliche Offenheit nicht vordergründig durch dünne Profile und viel Glas auszudrücken, sondern durch sieben schwere, monolithische Pfeiler aus Naturstein, die sich zwischen Sockel und Obergeschoss stemmen, ähnlich den imposanten Räumen alter Säulenhallen. Die Pfeiler sind aber aus den Achsen sowohl des Sockels als auch des oberen Betonkörpers herausgerückt und begründen damit eine eigenständige Geometrie, welche den geschichteten Aufbau des Hauses gegenüber dem vertikalen Aufragen hervorhebt.
Der Wohnraum findet seinen Rückhalt in einem grossen Möbel, das die ganze Infrastruktur und die Treppen aufnimmt. Von dieser Masse aus strahlt der Raum radial in den Garten. Die äussere Grenze wird weniger durch die Fenster der Glashaut fixiert als durch die Säulen und die Flächen von Boden und Decke, die sich unterschiedlich weit ins Offene hinausschieben. Wenn die grossen Schiebefenster geöffnet sind, verwandelt sich das Geschoss in eine Gartenhalle. Demgegenüber entfaltet das Obergeschoss gegensätzliche Eigenschaften. Die äussere Betonschale funktioniert als unabhängiges, in sich selbst ausgesteiftes Tragwerk. Die senkrechten Wände der Sheds bilden grosse Träger, welche die weiten, stützenfreien Bereiche des Grundrisses überspannen. Im Innern ist der Körper vollständig mit Holz ausgeschlagen, das den Schlafzimmern – trotz der grossen Fenster – ein warmes Innenfutter verleiht.
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